Newsletter Nr. 26

1. 12 Rappen Rückliefervergütung
2. Positionspapier Strommarktmodell
3. Neue Inhalte VESE Webseite
4. fahrBiogas
5. Dekarbonisierung des Schweizer Energiesystems

6. Olma Sonderschau Sonne & Wind

 

1. 12 Rappen Rückliefervergütung
Die VESE- Plattform pvtarif.ch hat in den vergangenen Jahren gezeigt, wie unterschiedlich die EWs den Strom vergüten. Nun haben die EWs dank eines neuen Gesetzes die Möglichkeit, den Strom aus einheimischer und erneuerbarer Produktion zu Gestehungskosten in die Grundversorgung einzurechnen. Wir erachten eine einheitliche Rückliefervergütung  von 12 Rappen pro kWh für Anlagen bis 100 kWp und 10 Rp/kWh für Anlagen über 100 kWp als angemessen.
VESE sucht deshalb das Gespräch mit den Verteilnetzbetreibern, um sie auf diese Möglichkeit aufmerksam zu machen und sie bei der Umsetzung zu begleiten. Zu den EWs, die 2018 die tiefsten Vergütungen bezahlt haben, wurden bereits Kontakte geknüpft und erste Gespräche mit den SAK, EKZ, AEW und Weiteren geführt.
Wenn Sie interessiert sind, mit ihrem EW Gespräche aufzunehmen, unterstützen wir sie gerne dabei. Denn dass eine faire Vergütung möglich und für alle von Vorteil ist, zeigen Beispiele wie die iwb, BKW, Energie Uster und Repower. Lesen Sie dazu auch den Beitrag “Wir unterstützen den Ausbau der Photovoltaik” in der aktuellen Ausgabe der “Erneuerbaren Energien”.

 

2. Positionspapier Strommarktmodell
Die Verbände Dachverband Schweizer Verteilnetzbetreiber DSV, Swissolar, Schweizerische Energiestiftung SES, VESE und Nationalrat Jürg Grossen haben sich auf Anregung von VESE zu einem Austausch im Rahmen der Revision des StromVG getroffen. Als Ergebnis dieses Austauschs entstand ein gemeinsames Positionspapier. Dies propagiert zum einen den Vorschlag des DSV zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Kostenwahrheit beim Strom durch Stärkung der HKN und zum anderen den Vorschlag Grossen zur gemeinsamen Nutzung von Leitungen bei ZEVs. Das Positionspapier wurde beim Bundesamt für Energie eingereicht, das BFE zeigt sich offen und hat eine Stellungnahme bis im Herbst 2019 signalisiert. Download des Positionspapiers

 

3. Neue Inhalte VESE Webseite
Die Inhalte der VESE Webseite wurden überarbeitet. Aktuelle Themen wie Perspektiven für die Stromspeicherung und die Besteuerung von Photovoltaikanlagen wurden aufgearbeitet und stehen in Deutsch und Französisch bereit. www.vese.ch

 

4. fahrBiogas
Das VESE-Mitglied fahrBiogas Energie-Genossenschaft fördert Biogas in der Mobilität. So auch den Bau von Biogas-Tankstellen in ländlichem Gebiet, um organische Abfälle für die Mobilität zu nutzen.
In Frutigen realisiert fahrBiogas die erste genossenschaftliche Biogastankstelle der Schweiz. Das Biogas stammt aus der bestehenden Biogasanlage Frutigland. Erzeugt wird es aus Klärschlamm der ARA Frutigen und Kandersteg, Fischgülle aus dem Tropenhaus Frutigen, sowie Fisch-Schlachtabfällen und Gastroabfällen aus der Region. Ein Teil des Biogases wird in Zukunft durch die Aufbereitungsanlage gereinigt, zu Treibstoff aufbereitet, verdichtet und an der Tankstelle verkauft. Jedes Erdgas/Biogas-Fahrzeug kann mit dem Frutiger Biogas fahren. Das Baugesuch ist eingereicht.
Die Investitionssumme beträgt CHF 400’000 (inkl. Anlage, Installation und Planung). Ein Teil wird durch Sponsoring/Förderbeiträge wie durch die Klimastiftung finanziert, ein Teil durch Banken, und einen wichtigen Teil möchte fahrBiogas über Anteilscheine und Darlehen der Mitglieder finanzieren. Es werden aktuell noch Mitglieder als Mit-Investoren für das spannende Projekt gesucht. Weitere Infos: https://fahrbiogas.ch/mitmachen/

 

5. Dekarbonisierung des Schweizer Energiesystems
An der nationalen Photovoltaik-Tagung stellen die Universitäten und Hochschulen jeweils anhand von Postern ihre Forschungsresultate vor. Den Publikumspreis gewann dieses Jahr ein Poster unseres Vorstandsmitglieds Jürg Rohrer. Er ist Professor für Erneuerbare Energiesysteme an der ZHAW Wädenswil – herzlichen Glückwunsch!
In seinem Projekt hatten er und sein Team untersucht, wie der Übergang von fossilen auf neue erneuerbare Energien sektorübergreifend möglichst rasch bewerkstelligt werden könnte:
Mit Elektromobilität könnte der Grossteil des heutigen Benzin- und Dieselverbrauchs durch 15 TWh Strom pro Jahr substituiert werden. Mit zusätzlichen rund 17 TWh Strom pro Jahr könnten Wärmepumpen zum Ersatz des Wärmebedarfes von Gebäuden betrieben werden. Dadurch liessen sich zwei Drittel der Schweizer Treibhausgas-Emissionen im Inland vermeiden. Die Technologien dazu sind vorhanden und längst erprobt.
Der dadurch steigende Strombedarf kann – ebenso wie der wegfallende Strom aus AKW – durch Effizienz (15 TWh), Photovoltaik (38 TWh), Windenergie (4 TWh), Biomasse (2 TWh) und Ausbau der Wasserkraft (2 TWh) in der Schweiz gedeckt werden. Auch dazu sind die Technologien vorhanden und erprobt. Genug Ausbaumöglichkeiten wären vorhanden, denn vom Potential an neuen erneuerbaren Energien werden in der Schweiz erst 7% genutzt, 93% liegen noch brach.
Mit anderen Worten: Die Schweiz hat beste Voraussetzungen, um ihren Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Wir müssten dazu aber die Ausbaugeschwindigkeit von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz massiv erhöhen. Wenn die weltweite Erwärmung auf 1.5 Grad beschränkt werden soll, muss in der Schweiz in den nächsten 10 Jahren 9 Mal mehr Treibhausgasemissionen abgebaut werden als in den vergangenen 10 Jahren!
Link zum Poster: https://doi.org/10.21256/zhaw-3325

 

6. Möchten Sie Ihr Kraftwerk bekannter machen?
Die Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) organisiert an der Olma-Messe am 16. Oktober 2019 die Sonderschau «Sonne & Wind». Die Sonderschau gibt Einblick in die Entwicklung und die Perspektiven der erneuerbaren Energieversorgung lokal und weltweit.
An der Sonderschau möchte die SSES den Besuchern einen Kalender abgeben, welcher schöne Bilder von PV-Anlagen, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftwerken – mit Erklärungen zum Bild respektive Projekt – enthält. Wenn Sie Ihr Kraftwerk bekannter machen möchten, senden Sie bis zum 1.9.2019 Bilder mit jeweiligen Informationen an Anastasija Ikonic ai@ibee-studer.net
Teilnehmende VESE-Mitglieder erhalten auf Anfrage ein Olma-Ticket für den 16.10.2019.

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